Weiße Ware und stille Leben

 

Weiße Ware und stille Leben, Ausstellung von Andrea Freiberg und Christine Kriegerowski

Rixdorfer Schmiede, Richardplatz 28, 12055 Berlin-Neukölln.

Eröffnung am Freitag, d. 31.5. um 19 Uhr
mit einem Grußwort der Neuköllner Frauenbeauftragten Sylvia Edler und einer Einführung von Valie Djordjevic

Öffnungszeiten für alle: jeden Sonnabend von 14 bis 19 Uhr, anschließend jeweils Veranstaltung
Sonntag, 30. Juni 14 bis 19 Uhr, anschließend Finissage

Öffnungszeiten für Frauen*:
Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag: 10 bis 14 Uhr,
Donnerstag 12 bis 16 Uhr

Veranstaltungen:
Sonnabend 1.6.:
Filmabend Kriegerowski, Premiere von „Ein echtes Stück Fleisch“
Sonnabend 8.6.:
„Ein echtes Stück Fleisch“
Kochperformance von Christine Kriegerowski
Sonnabend 15.6.:
Performance „Out of Order“ Andrea Freiberg
Sonnabend 22.6.:
Lesung von Jeannette Abee
Sonntag 30.6.:
Finissage mit Künstlerinnengespräch Kriegerowski und Freiberg

Andrea Freiberg zeigt Aquarelle aus der Serie „Berliner Stillleben“ von im Innen- wie im Außenraum gefundenen Dingen und Szenarien, die sie kombiniert und auf poetische Art zum Glänzen bringt. Dem exponierten Außen stellt Freiberg das geschützte Innen gegenüber, wo sie Gebrauchsantiquitäten mit heimischen Provisorien kombiniert. Dagegen stellt sie die Straßenstillleben auf Kopfsteinpflaster und grauen Straßenbelägen. Die gefundenen Objekte haben ihren Auftritt absolviert, die Arrangements bleiben rätselhaft, wie in der Pittura metafisica verbirgt sich eine zweite geheimnisvolle Wirklichkeit hinter den sichtbaren Dingen.

Andrea Freiberg:Fertigspachtel
Andrea Freiberg, 2022: Berliner Stillleben: Fertigspachtel mit Kerze, Aquarell auf Papier, 32 cm x 24 cm

Christine Kriegerowski setzt Haushaltsgeräte in Szene, ihre Malerei ist alles andere als subtil, erinnert an gemalte Werbeplakate, Hauptsache, der Gegenstand ist zu erkennen und die Kontraste sind groß. Größer als zwischen dem Tarnmuster der Hintergründe und den weißen Geräten könnte der Gegensatz nicht sein. Ist der Haushalt nicht der Hort der Eintracht? Gibt es etwas Friedlicheres als die Küche? Offensichtlich glaubt die Künstlerin nicht daran.

Kriegerowski 2015: Stachelfön, Acryl auf Leinwand, 24 cm x 30 cm

Die Ausstellung im Affidamento Frauen*treffpunkt Rixdorfer Schmiede stellt Fragen nach dem Stellenwert von innen und außen, ist das Private wirklich geschützt, wie exponiert das Außen. Die Künstlerinnen wollen dem Publikum (vom Frauen*treffpunkt und anderswo) in erster Linie Empowerment vermitteln, selbstbewussten Umgang mit sogenannten Schwächen, sie wollen die Kunst als Weg zeigen. Mit dem Titel spielen Andrea Freiberg und Christine Kriegerowski auf ihre Themen und Medien an, aber auch auf die Verborgenheit häuslichen Lebens: Es geht um Gewalt an Frauen, die Geschichte der Stadt, Ernährung, Nachhaltigkeit Umgang mit Ressourcen, muss alles weggeworfen werden? Welche – nicht nur materiellen – Ressourcen gibt es, wie können diese Dinge im künstlerischen Diskurs artikuliert werden?